Al-Fārābī
rahmenlos|rechts|al-Fārābī, Abbildung im Journal ''Farabi Aktüel'', Türkei 2021
mini|Lateinische Übersetzung des ''Kitāb Iḥṣāʾ al-ʿulūm'' von Gerhard von Cremona, [[Französische Nationalbibliothek|B.N.F. fonds lat. 9335, 13. Jh.]]Abū Nasr Muhammad al-Fārābī (), kurz al-Fārābī, gelegentlich auch ''Fārābī'' oder ''Alfarabi'', latinisiert Alpharabius oder Avenassar (geboren vermutlich um 872 in Otrar, Siebenstromland; gestorben 950 zwischen Aschkelon und Damaskus, Syrien) war ein arabischsprachiger Philosoph und Gelehrter aus Zentralasien, der sich neben Philosophie auch mit Medizin und Astronomie beschäftigte.
Während über sein frühes Leben nur wenig bekannt ist, wirkte al-Farabi später in Baghdad, wo er Unterricht bei Vertretern der sogenannten Baghdader Schule nahm, einer Gruppe von Aristotelikern, die antike Texte kommentierten und ins Arabische übersetzten. Sein Großes Buch der Musik gilt als grundlegend. Al-Farabi beschrieb die verschiedenen Instrumente, Modi und Intervalle. Zudem nahm er eine Gliederung der Musik in verschiedene Unterbereiche vor. In der Medizin kritisierte al-Farabi den griechischen Arzt Galen, der angenommen hatte, dass mehrere Organe den Körper steuern, und stellte stattdessen das Herz als einziges steuerndes Organ in den Mittelpunkt. Ebenso lehnte er empirische Forschung im Bereich der Medizin ab.
Im philosophischen Bereich vertrat al-Farabi eine Synthese aus neuplatonischer Philosophie und aristotelischem Weltbild, ein Novum in der Geschichte der arabisch-griechischen Philosophie. Er ging gemäß dem antiken Wissensstand davon aus, dass die Erde im Mittelpunkt des Universums steht, um welchen die Himmelskörper kreisen. Veröffentlicht in Wikipedia